Tour de Guyane: Rüdiger Selig weiter in Erfolgsspur
Von Daniel Förster (Text und Fotos)
Rüdiger Seligs Triumphzug bei der XXI. Tour de Guyane reißt nicht ab. Bei der achten Etappe von Cayenne nach Kourou fuhr der 21-Jährige Leipziger das vierte Mal während der internationalen Rundfahrt in Französisch-Guayana (Südamerika) aufs Podium. Um eine Radlänge verwies nach 134 Kilometer ihn der Niederländer Niek van Geffen im Ziel auf den zweiten Platz. Mit diesem und dem Franzosen Thiemy Fusco hatte sich Rüdiger Selig zum Ende der 145,3 Kilometer langen Etappe, die von Cayenne nach Kourou führte, vom Feld abgesetzt. Selig bekam erneut das grüne Trikot. Der sprintstarke Selig hatte bereits die dritte Etappe der Rundfahrt gewonnen und war bei ersten und fünften Etappe Zweiter geworden. Auf der siebenten Etappe am Tag zuvor hatte sich erstmals auch der Leipziger Rick Ampler unter den Top Ten Platziert. Nach 124,5 Kilometern in den Bergen landete er auf dem vierten Platz.
Großes Pech hatte René Heinze auf der ersten von vier Schlussrunden. Als er aus der Führung der Spitzengruppe ging, stieß das Jury-Motorrad mit ihm zusammen. Bei dem Sturz prellte er sich abgesehen von Schürfwunden den linken Knöchel und zog sich eine Fraktur im Außenknöchel zu. Er biss sich auf die Zähne. Trotz der Verletzungen und mit Schmerzen stieg er wieder aufs Rad und fuhr die letzten Runden ins Ziel. „Mein Knöchel war so dick, wie ein Golfball. Aber ich hatte das Bild von Jens Voigt vor mir, der bei einem Sturz auch verletzt wurde und wieder aufs Rad gestiegen war und sagte mir: Das schaffst du auch", sagt Heinze über seine „extreme Quälerei". „Durch den Sturz bin ich total aus dem Gleichgewicht gekommen. Es war als ob, das Überdruckventil plötzlich Luft lässt."
Das Team Jenatec Cycling hält seit der ersten Etappe das weiße Trikot, das der besten Mannschaft. In der Gesamtwertung liegt Oldie Timo Scholz weiter auf dem zweiten Platz. Der 38-Jährige hat 20 Sekunden Rückstand auf den Spitzenreiter Frederick Theobald (Frankreich / Guadeloupe). Selig als Siebenter der Gesamtwertung (1:12 Minuten zurück) führt weiter das Punkteklassement an und trägt das Trikot des besten Nachwuchsfahrers.
Die Entscheidung der Tour fällt morgen auf der neunten und letzten Etappe, die zweigeteilt zunächst über ein 115 Kilometer langes Straßenrennen geht, bevor dann ein Einzelzeitfahren über 11,8 Kilometer den Abschluss bildet. (df)
