Gelungene Madison-Premiere für Rüdiger Selig und Constantin Liebenow (beide Jenaer RV) beim 100. Berliner Sechs-Tagerennen
Jenatec-Cycling-Gespann kommt nach vier Tagen wilder Hatz auf Platz 13 – Nach Sturz im letzten Rennen büßt Duo ein
Von Daniel Förster (Text und Fotos)
Jena / Berlin. Die Radsportler Rüdiger Selig (21) und Constantin Liebenow (19), beide vom Jenaer Radverein, haben sich beim Zukunftsrennen der U 23 um den UIV-Cup (Union Internationale des Vélodromes) während des 100. Berliner Sechs-Tage-Rennens wacker geschlagen. Das Duo vom thüringischen Bundesliga-Radteam Jenatec Cycling, das erst im Herbst im Zweier-Mannschaftsfahren sowie im Punktefahren Premiere hatte, belegte nach vier Tagen im Velodrom in der Gesamtwertung den 13. Platz.
„Wir sind besser als gedacht, zurechtgekommen", sagt Constantin Liebenow, der in Michendorf zu Hause ist. „Wir hatten unsere Erwartungen tiefer gestapelt", pflichtete ihm der Leipziger Rüdiger Selig bei. Nach jeweils drei 60 Runden-Punktefahren und einem halbstündigem sowie technisch äußerst anspruchsvollen Madison lagen die U23-Fahrer nach dem dritten Tag auf Platz zehn im Gesamtklassement. Beim Madisonrennen am dritten Tag, bei dem sie mit einer Kamera die bewegten Bilder aus dem Rennen lieferten, nahmen die beiden Jenatec-Fahrer gleich anfangs das Heft in die Hand und setzten sich mit einem Rundengewinn an die Spitze. Die anderen Mannschaften zogen jedoch nach. Beim finalen Zweiermannschaftsfahren über 50 Minuten wurde Constantin Liebenow in einen Sturz verwickelt. Die Hektik danach kostete dem Team eine Runde Verlust, so dass sie wertvolle Punkte und den zehnten Platz in der Gesamtwertung einbüßten.
Insgesamt traten in dem Holzoval 18 Teams aus neun Ländern in den internationalen Wettbewerb, u.a. aus Dänemark, Russland, Schweiz, Österreich, England, den USA, Tschechien und Holland. „Es hat uns viel Spaß gemacht. Für uns zählte nicht zuletzt der Trainingseffekt", sagt Nachwuchstalent Rüdiger Selig, der seit kurzem zum Nationalkader gehört. Das schnelle Treten auf der Geraden sei auch auf der Straße wichtig, wo beide eigentlich zu Hause sind.
Für Sprint-Ass Rüdiger Selig, für den es in diesem Jahr um einiges geht, waren die Bahnrennen ein erster Härtetest. „Ich will bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen an den Start", sagt der 21-Jährige. „Darauf laufen alle meine Vorbereitungen und die des Teams hinaus." Spätestens bei den Deutschen Meisterschaften in Cottbus am 11. Juni will er sich dafür qualifiziert haben. Um seine Form beständig aufzubauen, geht es deshalb schon bald wieder ins Trainingslager nach Mallorca. Und das für knapp einen Monat. Am 6. Februar steigt er ins Flugzeug. Erst trainiert er mit der BDR-Nationalmannschaft , später mit seinen Team-Kollegen. Wichtig sei es jetzt auszutesten, wo mögliche Schwächen liegen. „Dann müssen wir wissen, worauf wir uns konzentrieren", sagt Rüdiger Selig. Der Nachwuchsfahrer vom Jenaer Radverein weiß genau, worauf es ankommt, wenn er den Traum von seiner Profikarriere wahr werden lassen will. (df)