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Neuprofi Rüdiger Selig vom Jenaer Radverein: "Ich habe noch genügend Reserven" - Der 22-jährige Newcomer im Interview: Er geht nach erfolgreichen Lehrjahren bei Jenatec Cycling zu den Profis
05.11.2011





Neuprofi Rüdiger Selig vom Jenaer Radverein: "Ich habe noch genügend Reserven" - Der 22-jährige Newcomer im Interview: Er geht nach erfolgreichen Lehrjahren bei Jenatec Cycling zu den Profis



Von Daniel Förster (Text und Fotos)




Deutscher Meister im Punktefahren 2011 im August, Vierter bei der Straßen-WM in Kopenhagen Ende September, Dritter als Gastfahrer bei der Auftaktetappe des Profirennens Franco-Belge-Tour und zuletzt Anfang Oktober Sieger beim belgischen Klassiker Binche - Tournai – Binche, sein erster Triumph bei einem Profirennen. Für Deutschlands Radsporthoffnung Rüdiger Selig vom Jenaer Radverein / Jenatec Cycling geht seine erfolgreichste Saison zu Ende. Im Interview spricht der 22-Jährige über seine Erfolge, weitere Ziele und die Anfänge seiner Radsportkarriere.




* Rüdiger, kürzlich bist du Vierter bei der Straßen-WM geworden. Kurz darauf hast du bei dem belgischen Klassiker Binche - Tournai – Binche deinen ersten Triumph bei einem Profirennen gefeiert. Haben sich damit deine Träume erfüllt?

Der Sieg bei den Profis hat das Jahr noch mal abgerundet und meinen Profivertrag endgültig unter Dach und Fach gebracht. Darüber habe ich mich sehr gefreut!



* Bei welchem Team wirst du nächstes Jahr fahren?

Ich habe bei dem russischen ProTour-Team Katjuscha unterschrieben.



* Du bist an der Spitze der deutschen Amateure angekommen. Kommt nun der Durchbruch bei den Profis?

Ich will alles ruhig angehen lassen. Ich bin jung und habe noch viel Zeit. Natürlich will ich weiter erfolgreich sein. Ich will mich aber von Jahr zu Jahr konstant steigern und nicht nur ein Spitzenjahr haben und danach hört man nix mehr von mir. Das Wichtigste ist, auf dem Boden zu bleiben und Ruhe zu bewahren.


* Als Sportler im Alter von 22 Jahren ist man noch nicht am Ende der Entwicklung angekommen. Wo siehst du noch Reserven?

Reserven habe ich noch genügend. Vor allem beim Gewicht. Da können ruhig noch drei bis fünf Kilo runter, ohne dass ich Muskelmasse verliere! Taktisch gesehen will ich mich nicht nur auf den Sprint konzentrieren. Ich liebe die Klassiker und da reicht es nicht, nur sprinten zu können!


* Seit deinem letzten Rennen sind ein paar Tage ins Land gegangen. Wie überbrückst Du die Wettkampfpause?

Seit der Paris Tours habe ich Saisonpause. Die genieße ich noch bis zu den eersten Novembertagen in vollen Zügen. Dann beginnt das Wintertraining. Spätestens dann will ich auf das Radfahren wieder richtig versessen sein. Denn nur dann habe ich genügend Moral, mich im Winter zu quälen.



* Wie lauten deine nächsten Ziele?

Ich möchte mir erst einmal einen Namen machen und mich bei den Profis etablieren. (Die ersten Jahre sind Lehrjahre, wie man so schön sagt.)



* Katjuscha ist ein Team mit Sitz in Russland. Wirst du umziehen?

Nein, geplant ist, dass ich in Berlin wohne und nicht mehr in Leipzig. Die Hauptstadt ist für mich ein zentraler Punkt. Von hier aus gibt es gute Flugmöglichkeiten. Aber auch das Trainingsterrain und die Trainingsgruppe sind gut. Außerdem will ich mit meiner Freundin zusammenziehen.



* Du bist bislang zweigleisig gefahren. Wie hast du den Spagat zwischen Schule und Sport gemeistert? Und wie wird das künftig aussehen - Beruf und Profiradsport?


Ich habe 2009 mein Abitur abgelegt und war seitdem gelegentlich auf 400-Euro-Basis jobben. Vergangenes Jahr hatte ich mich erfolgreich bei der Sportfördergruppe der Polizei in Sachsen beworben und hätte dort im September anfangen können. Später bin ich jedoch realistisch an die Sache herangegangen. Meine Chancen im Radsport sehen mittlerweile sehr gut aus. Ich verzichtete auf die Ausbildung. Beides nebeneinander wäre nicht gegangen, zumindest nicht so, dass ich in beiden Bereichen hätte glänzen können. Lieber eines richtig machen, anstatt beides schlecht! Daher lebe ich jetzt nur vom Sport und versuche damit richtig erfolgreich zu werden.


* Deine Tage bei dem Team Jenatec Cycling (Thüringen) sind gezählt. Wie warst du zu dem Team gekommen?

Durch Rick Ampler. Er hat mich mit Teamchef Thomas Barth zusammengebracht und der gab mir eine Chance. Ich sehe das Team als gutes Sprungbrett für talentierte Nachwuchsfahrer, auch wenn es keinen KT-Status besitzt, was eigentlich schon besser wäre.



* Wie konntest du dich dort entwickeln?


Ich bin dort die ganze Zeit in der U23-Klasse gefahren. Für meine Entwicklung war seit zwei Jahren mein Trainer Torsten Wittig zuständig. Er hatte fest an mich geglaubt und mir schon vergangenes Jahr gesagt, dass ich nächstes Jahr Profi werden kann.



* Wenn du dich erinnerst: Wie kamst du eigentlich zum Radsport? Mit wie viel Jahren hast du angefangen, Radsport zu betreiben?


Weil ich als 13- bzw. 14-Jähriger faul und ziemlich kräftig war, hatte mir meine Mutter geraten, mir doch einen Sport zu suchen. Ich schaltete den Fernseher an. Es kam gerade Tour de France, wo auch noch ein Deutscher namens Jan Ullrich gewann. Das war für mich der Stein des Anstoßes. Vorher hatte ich kurze Zeit etwas Fußball gespielt. Aber das machte mir keinen Spaß.


* Was waren deine weiteren Stationen?


Meine Wurzeln habe ich beim SC DHfK Leipzig. 2004 habe ich meinen ersten Sieg gefeiert. Im Duo mit dem heutigen LKT-Brandenburg-Profi Michael Weicht gewann ich im Juli bei den sächsischen Meisterschaften auf der Bahn den Mannschaftssprint der Jugend. 2006 kam ich in die Sachsenauswahl und fuhr für das Schwalbe-Team Sachsen.



* Was reizt dich am Radsport?


Dieser Ehrgeiz und die Konsequenz, die man besitzen muss, sich wirklich für den Sport zu quälen, und dass sich diese Arbeit, wenn man es wirklich lebt, auch bezahlt macht! Es ist ein Männersport. Schmerzen, Risiko und Adrenalin! Und am Ende gewinnt (meistens) der Stärkste.



* Dein Teamkollege und Freund Rick Ampler ist in Sachen erfolgreicher Radsport familiär vorbelastet. Wie ist das bei dir?


Naja, ich hatte keinen in meiner Familie, der Rad gefahren ist. Hoffentlich mache ich den Anfang einer Familientradition! (Mein Cousin Philipp Selig spielte Fußball - auch das sehr erfolgreich - als Torwart und mein anderer Cousin Paul Niemann spielt eine für mich sehr geile Sportart namens American Football !!!)



* Dein erstes Radbundesliga-Jahr war ein schweres Jahr. Weil du gegen Topleute wie den Geraer John Degenkolb, den Elxlebener Patrick Gretsch und den Arnstädter Marcel Kittel gefahren bist, die sich damals teilweise schon mit einem Juniorenweltmeistertitel schmückten. Hast du damals ans Aufhören gedacht?


Ja, 2009, in meinem zweiten Jahr bei der U23. Ich hatte Pfeiffersches Drüsenfieber und eine schwere Rückenverletzung. Beides warf mich enorm zurück.

 

* Hättest du damals daran gedacht, irgendwann auch in der Profi-Liga mitfahren zu können?

Nicht wirklich. Erst als ich Torsten Wittig kennenlernte. Denn dann kam die Wende. Der sagte: Man braucht immer zwei starke Jahre. Das erste Jahr mit Ergebnissen und das zweite, um das erste zu bestätigen und zu zeigen, dass man keine Eintagsfliege ist.



* Bei Jenatec Cycling wurdest du zum sprintstarken Allrounder. Wann und warum fiel bei dir die Entscheidung dafür?


Mein Trainer Torsten Wittig meinte schon länger, dass ich nicht ein „reinrassiger Sprinter" bin und eher ein Klassikerfahrer. Das war vergangenes Jahr beim Zeitfahren bei der Tour de Berlin.



* Du bist nach deinem Wechsel in die Männerklasse zum Jenaer Radverein von Anfang ein Thüringer. Wie hat dich der Thüringer Radsportverband gefördert und unterstützt? Hat dir der Verein geholfen?
 
Eigentlich bin ich ja nur auf dem Papier ein Thüringer. Eigentlich bin ich ein gebürtiger Sachse. Der Verband hat uns nie unterstützt, also zumindest nicht dass ich wüsste. Es gab sogar eher Probleme, so wie ich das von unserem Teamchef Thomas Barth immer mitbekommen hatte. Der Jenaer Radverein hingegen hat mich insbesondere sehr gut unterstützt, hat mir Mittel zur Verfügung gestellt und hatte immer ein offenes Ohr für mich.



* Wie hast du deinen Radsport finanziell gestemmt?


Ja, das war die Frage, die mir am häufigsten gestellt wurde. Ich antwortete immer: Man muss Geld investieren, um Geld zu machen. Ich hatte alles, was ich besaß investiert und das hat sich jetzt Gott sei Dank gelohnt! Oma und Mutti haben mich sehr unterstützt, aber auch zum großen Teil Torsten Wittig! Als C-Kader in der Nationalmannschaft habe ich in diesem Jahr ein kleines Gehalt vom BDR bekommen und das war`s.



* Gab es Unterstützung vom Thüringer Landessportbund?
 
Vom Verband habe ich nix gesehen.
 


* Die Weltmeisterschaft in Kopenhagen war der bisherige Höhepunkt in deiner Karriere. Welche drei Menschen haben dich auf diesem Weg besonders unterstützt und wem hast du deinen Karrieresprung zu verdanken?

An erster Stelle ganz klar Torsten Wittig und Oma, Mutti und Onkel stehen auf einer Stufe! Ohne Torsten Wittig wäre ich nicht dort, wo ich jetzt bin!



Gespräch: Daniel Förster








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