Tour de Guyane: Jenatec Cycling feiert Doppelsieg auf erster Etappe
Triumph für Timo Scholz / Rüdiger Selig (Jenaer Radverein) kommt aufs zweite Treppchen
Von Daniel Förster (Text und Fotos)
Brillanter Start für Jenatec Cycling bei der XXI. internationalen Tour de Guyane: Gleich auf der ersten Etappe hat das thüringische Radsportteam einen Doppelsieg eingefahren. Zu verdanken ist das zwei Leipzigern: Timo Scholz und Rüdiger Selig.
Bahnspezialist Timo Scholz (TuS Leutzsch, OSC Potsdam), der die Mannschaft auf der Rundfahrt als Gastfahrer verstärkt, gewann die erste Etappe, die die gut 100 Fahrer über 139 Kilometer von der französisch-guyanischen Hauptstadt Cayenne nach Roura führte. Völlig überrascht konnte sich der zweifache Steher-Europameister nach dem ersten Rennen das gelbe Trikot des Gesamtführenden überziehen.
Drei Kilometer vorm Ziel, das die Rennfahrer im Regen erreichten, attackierte Scholz auf welligem Terrain und fuhr in Stehermanier dem Ziel entgegen. Nach 3:18:24 Stunden rollte er über den Schlussstrich. Nur sechs Sekunden trennten ihn von seinem Teamkollegen Rüdiger Selig (Jenaer Radverein), der im Sprint aus der vierköpfigen Verfolgergruppe die Nase vorn hatte und als Zweiter jubelte. Dritter wurde der Holländer Kobus Hereijgers.
„Wir haben uns die Butter nicht vom Brot nehmen lassen, wollten aber auch nichts verschenken", berichtet der 38-jährige Scholz. „Je näher wir dem Ziel kamen, desto größer wurde unsere Chance, aufs Podium zu fahren. Dementsprechend haben wir unsere Taktik geändert, um das Maximale herauszuholen", sagt Scholz. „In meiner Schlussattacke war ich wie die anderen 18 auch am Limit. Ich habe meinen Vorsprung bis ins Ziel gerettet." Durch den Sieg konnte sich Timo Scholz gleich am ersten Tag das gelbe Trikot überstreifen. Außerdem sicherte er sich das Punktetrikot und das Vielseitigkeitstrikots. Sowohl das Trikot des besten Nachwuchsfahrers als auch das Kombinationstrikot gingen an den ebenfalls sprintstarken Rüdiger Selig. Seit der ersten Etappe führt Jenatec Cycling das Gesamtklassement der 17 europäischen und südamerikanischen Teams an.
Die Rundfahrt führt über neun Etappen sowie zwei zusätzliche Zeitfahren an der Atlantikküste entlang - insgesamt über rund 1200 Kilometer. Am Start sind 17 Teams mit 100 Rennfahrern, die aus Mittel-und Südamerika sowie Europa kommen. Am zweiten Tag wartet auf die Fahrer eine Doppeletappe: am Vormittag ein Straßenrennen von Cayenne nach Macouria über 117 Kilometer langes und am Nachmittag ein 19,1 Km langes Einzelzeitfahren von Macouria nach Montsinery. (df)
