Peter Clauß wird auf der Straße Thüringer Landesmeister
22-Jähriger schlägt Sohn des Olympiasiegers im Sprintduell und qualifiziert sich für Profi-DM
Jenatec Cycling feiert mit Athleten vom Jenaer Radverein Dreifacherfolg
Von Daniel Förster (Text und Fotos)
Jena/Erfurt. Radsportler Peter Clauß vom Jenaer Radverein hat die Thüringer Landesmeisterschaften auf der Straße gewonnen und sich somit für die Deutschen Meisterschaften der Profis qualifiziert. Nach 100 Kilometern (zehn Runden) rund um Elxleben nördlich von Erfurt und einer Fahrzeit von 2:45:28 Stunden setzte sich der 22-Jährige vom Team Jenatec Cycling (Thüringen) im Endspurt gegenüber seinem Mannschaftskollegen Rick Ampler (21), den Sohn von Olympiasieger Uwe Ampler, durch. Der Zwickauer Clauß rollte vier Sekunden vor Ampler über den Zielstrich. Dritter wurde Jenatec-Cycling-Kapitän Rüdiger Selig. Damit feierte Jenatec Cycling und der Jenaer Radverein (JRV), dem die Sportler angehören, in der Eliteklasse einen Dreifacherfolg. Damit leuchteten gleich drei orangefarbene Trikots bei der Siegerehrung auf dem Treppchen. „Mit dem Trio Peter Clauß, Rick Ampler und Rüdiger Selig haben wir zum ersten Mal in unserer zwölfjährigen Vereinsgeschichte das komplette Podest mit Sportler aus unseren Reihen besetzt", freut sich JRV-Chef Daniel Reinhardt. „Clauß‘ Sieg ist der erste Titel für Jenatec Cycling bei einer Thüringer Landesmeisterschaft auf der Straße", jubelt auch Teamchef Thomas Barth.
Die elf Fahrer von Jenatec Cycling dominierten nicht nur renntaktisch sondern auch zahlenmäßig das Eliterennen, das zeitgleich mit dem Juniorenrennen ausgetragen wurde, und galten von Anfang an als Favoriten. Bereits nach etwa 30 Kilometern des anspruchsvollen Rundkurses hatte sich Peter Clauß mit drei weiteren Fahrern vom Feld abgesetzt. „Wir konnten unseren Vorsprung ziemlich schnell auf zwei, drei Minuten ausbauen", so Clauß. Nach drei Vierteln des Straßenrennens jagte Ampler dem Feld davon und schaffte es in einem kräftezerrenden Alleingang in die Spitzengruppe. Drei Runden vor Schluss machte es ihm Jenatec-Cycling-Kapitän Rüdiger Selig nach. Der Sprintstarke folgte der Spitze ebenfalls mit einer Aufholjagd im Alleingang. Mit einer Attacke etwa 20 Kilometer vor dem Ziel zerrissen Rick Ampler und Peter Clauß die bis dato fünfköpfige Spitzengruppe. Das Duo, das vor allem am Berg Stärke bewies, kam bis zum Schluss allein durch. Die im Feld verbliebenen Jenatec Fahrer verhinderten, das Teams anderer Fahrer ihnen folgten.
„Das ist mein erster Sieg seit 2008", jubelte Clauß auf dem Podest. Er hatte Ampler die Show gestohlen. „Ich hatte nicht damit gerechnet. Gerade nach meiner zweijährigen Durststecke habe ich mich sehr gefreut. Ich hoffe, dass meine derzeit gute Form noch weiter anhält und ich nächstes Wochenende beim nächsten Bundesligarennen in Bayern auch gut dabei bin", sagt Maschinenbaustudent Clauß. Rüdiger Selig trat im Schlussspurt noch einmal an und zog an den verbleibenden Fahrern der versprenkelten Spitze vorbei. Bei ihm stoppte die Uhr mit 39 Sekunden Rückstand auf den Sieger. „Mit sein er Aktion hat Rudi einmal mehr seine Kapitänsrolle in unserem Team unterstrichen", lobte ihn Peter Clauß. (df)
