Teamkollege René Heinze schlägt U23-Europameister in den letzten beiden Wertungen
Von Daniel Förster, Text und Fotos
Ein erfolgreiches Renn-Wochenende mit vier Podestplatzierungen liegt hinter dem Bundesliga-U23-Radteam Jenatec-Cycling:
Rüdiger Selig hat am Sonntagnachmittag die siebente Auflage des Radsport-Kriteriums „Am neuen Zentralstadion" in Leipzig gewonnen. Der 21-Jährige vom Jenaer Radverein hatte sich auf zwei Dritteln der insgesamt 36 Runden in einer Spitzengruppe behauptet und bei den meisten Sprintwertungen gepunktet. „Das war nicht allein mein Verdienst, sondern der der ganzen Mannschaft, die heute perfekt gefahren ist und das Feld hinter uns stets unter Kontrolle gehalten hat", lobte der Kapitän nach dem Rennen. „Jeder hat 100 Prozent gegeben."
Zweiter auf der 64-Kilometer-Distanz wurde der Dresdner René Birkenfeld (26, Stevens Racing Team), seines Zeichens Deutscher Crossmeister, vor Seligs Teamkollege René Heinze. Zunächst wehrte der 22-Jährige die Anfangsattacken ab und fuhr für Selig die Spurts an, bis das Feld riss und sich eine Spitzengruppe formierte. Später gewann der Heidenauer im harten Endkampf die vorletzte Wertung und den Schlussspurt. Damit verdrängte der Jenatec-Fahrer vom SSV Gera 1990 den Madison-Weltcupsieger und U23-Europameister Erik Mohs (23, Team Nutrixxion Sparkasse), der mit in der Spitze gefahren ist, vom Medaillenplatz und wurde Dritter.
Jenatec-Kapitän Selig: „Als es an meinem Punktsieg nichts mehr zu rütteln gab und ich merkte, dass René noch richtig Druck hat, ließ ich ihn wegstürmen." Der Leipziger Stefan Gaebel (23), der sich mit seinem Kapitän lange Zeit an der Spitze hielt, wurde am Ende Achter. Mit Selig freute sich auch Thomas Barth, der sportliche Leiter von Jenatec-Cycling. Der einstige DDR-Friedensfahrt-Kapitän jubelte: „Unsere Taktik ging voll auf."
Im Rennen der Frauen-Elite musste sich Jenatec-Fahrerin Birgit Hollmann (Berliner Radfahrer Club Zugvogel 1901) im Spurt auf der Zielgeraden Lydia Wegemund (24, Team Haibike-Rügen / Sachsen) geschlagen geben. Die 36-Jährige wurde ganz knapp Zweite.
Am Sonnabend verpasste Jenatec-Mann Torsten Wittig (Berliner Radfahrer Club Zugvogel 1901) beim niedersächsischen Kopfsteinplaster-Rennen "Die Hölle des Nordens - Ein Feeling von Paris-Roubai" in Röbbel bei Bad Bevensen ganz knapp den Sieg. Der 44-Jährige fuhr im B-/C-Rennen vier von zehn Runden allein vor dem Feld. Nach 65 Kilometern musste er sich letztlich in einem Zweikampf geschlagen geben. René Heinze wurde trotz zweier Defekte Siebenter.
Nach einer sogenannten Springer-Lotterie von Ked-Bianchi-Fahrern, die am Sonntag beim 45. Straßenrennen "Rund um Eisenhüttenstadt lange Zeit das Feld blockierten, schrammte Jenatec-Neuzugang Matthias Wiele (23, RC Kleinmachnow) an einer Platzierung vorbei. Maximilian Werda (SSV Gera 1990), der mit 18 Jahren Jüngste im Team, wurde auf der 123-Kilometer-Strecke Zehnter.