Walsleben gegen Walsleben – Geschwister kämpfen zu Hause um Podestplatz
Von Daniel Förster (Text und Fotos)
Kleinmachnow / Potsdam. Beim anstehenden vierten Lauf um Querfeldein-Deutschlandcup am Sonnabend im brandenburgischen Kleinmachnow kündigt sich ein radsportliches Familienduell an. Auf heimischem Terrain tritt der 20-jährige Nachwuchs-Crosser Max Walsleben, der für das vom früheren DDR-Friedensfahrtkapitän Thomas Barth geleiteten thüringischen Team Jenatec Cycling fährt, tritt gegen seinen drei Jahre älteren Bruder, den Radcross U-23-Weltmeister und amtierenden deutschen Männer-Meister Philipp Walsleben an. Die Geschwister gehen beim Radcross ihres Heimatvereins RC Kleinmachnow in den Kiebitzbergen als Konkurrenten an Start des Männer-Elite-Rennens.
Der Jüngere sieht nach wie vor zu dem Älteren empor, ist er doch schließlich in seine Fußstapfen getreten. Während der große „Walze", der in den Diensten ein belgischen Profi-Teams ist, als Favorit des Rennen gilt, wird es für Max sicher kein Kinderspiel, auf das Podium zu kommen. Starke Konkurrenz hat sich angekündigt. Vor allem Starter des Stevens Team wollen ein Wörtchen mitreden, nicht zuletzt Ole Quast, der nach drei Rennen im Deutschland-Cup führt. Max dürfte vor allem der Heimvorteil zu gute kommen. Um diesen bestmöglich zu nutzen, rollten die Brüder noch zu Wochenbeginn gemeinsam an den Kiebitzbergen durch das Gelände, um die ideale Fahrstrecke zu finden. Der Philipp war dabei sich nicht zu schade, dem nacheifernden Max Ratschläge zu geben.
Am Sonntag wurde Max Walsleben bei der U-23-Europameisterschaft in Frankfurt/Main drittbester Deutscher. Im Gegensatz zu seinem Teamchef Thomas Barth, enttäuschte ihn der 29. Platz schon. „Ich startete aus der letzten Reihe. Da ist es ganz schwer nach vorn zu kommen." Das schließt er zu Hause aus. Als Lokalmatador wird dem aktuell Gesamtdritten im Deutschland-Cup ein Platz in der ersten Reihe freigehalten.
Seit einem Jahr begleitet ihn bei jedem Rennen ein mulmiges Gefühl. Denn er fährt nach zwei schweren Trainingsstürzen im vergangenen Winter immer noch mit einer Titanplatte in der linken Schulter. Max wurde nach zwei Schlüsselbeinbrüchen binnen kurzem jeweils operiert und musste vorzeitig seine Querfeldein-Saison beenden. Zugleich vermasselten ihm die Verletzungen den Start beim Cross Weltcup und den Weltmeisterschaften, für die er vom (BDR) nominiert worden war. Die stützende Platte kommt erst nach der Cross-Saison im März raus. „Ich spüre sie zwar nicht, muss mir aber immer bewusst sein, nicht wieder zu stürzen, um nicht erneut auszufallen", sagt der zweifache Brandenburgische Querfeldein-Meister (2008 und 2009), der 2006 Deutscher Jugendmeister und 2007 Deutscher Junioren-Vizemeister im Radcross wurde und noch viel erreichen will. Für diese Saison hat Teamchef Thomas Barth eine klare Zielsetzung: "Wir hoffen, das Max zur Deutschen Meisterschaft Medaillen holt und zur WM im Rennen ist."
